Zu einer perfekten Naht gehört nicht nur, dass sie exakt genäht wurde, sondern, dass sie auch richtig gesichert wird. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Stiche wieder lösen und sich die Naht trennt. Aber wie wird eine Naht maschinell richtig gesichert und wann sollte man die Stiche besser von Hand vernähen? Das erkläre ich dir in diesem Beitrag anhand meiner 3 Techniken zur Sicherung einer Naht.
In meinem YouTube-Video zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Nähte professionell vernähst. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir die Techniken noch einmal ausführlich und gebe dir meine persönlichen Profitricks mit.
Warum ist es so wichtig, Stiche zu sichern?
Eine Naht besteht aus Ober- und Unterfaden. Ohne Sicherung sind diese Fäden am Anfang und Ende locker – und schon beim ersten Waschen oder Tragen kann sich die Naht lösen.
👉 Mit der richtigen Technik kannst du deine Nähte sichern, sodass sie stabil bleiben und dein Nähprojekt professionell aussieht.
Ob mit der Nähmaschine oder von Hand: Es gibt für jede Situation die passende Methode.
Naht sichern mit der Nähmaschine – so geht’s
Die schnellste Methode zum Stiche sichern ist das Rückwärtsnähen mit der Nähmaschine. Diese Technik kennst du vielleicht auch als „Vernähen mit Rückwärtsstich“.
So funktioniert es:
- Nähe am Anfang 3–5 Stiche vorwärts.
- Stelle auf Rückwärtsgang und nähe dieselbe Strecke zurück.
- Nähe wieder vorwärts über die gesicherte Stelle.
Am Ende einer Naht musst du dasselbe machen, nur dass du dabei nur noch rückwärts und vorwärts nähst.
Damit blockieren sich die Stiche gegenseitig – die Naht ist gesichert und hält.
👉 Tipp: Das funktioniert nicht nur beim Geradstich, sondern auch beim Zickzackstich oder anderen Sticharten. In meinem Video zeige ich dir genau, wie du dabei vorgehst.
Fäden festhalten – für ein sauberes Nahtbild
Schon bevor du nähst, kannst du viel für ein schönes Ergebnis tun: Halte die Fäden hinten leicht fest. Dadurch verhinderst du, dass sich Schlaufen oder kleine Knoten am Anfang der Naht bilden.
Viele moderne Maschinen behaupten, das sei nicht mehr nötig – aber aus meiner Erfahrung als Schneiderin sieht die Naht einfach sauberer aus, wenn man diese Technik anwendet.
Stoffeinzug verhindern – mein Extra-Tipp
Gerade bei dünnen Stoffen kommt es oft vor, dass die Maschine den Stoff am Anfang „verschluckt“. Das passiert besonders, wenn du direkt bis an den Rand nähst.
👉 Profi-Trick: Halte die Fäden beim Start leicht fest und ziehe vorsichtig daran, während du nähst. So gibst du dem Stoff Stabilität und verhinderst, dass er in die Stichplatte gezogen wird. Halte sie auch noch fest, wenn du rückwärts genäht hast und wieder beginnst vorwärts zu nähen!
Wann du Stiche von Hand sichern solltest
Es gibt Situationen, in denen du mit der Maschine keine Rückwärtsstiche machen kannst. Zum Beispiel, wenn du einen Ausschnitt absteppt und vorne in der Mitte nähst du aus Versehen einen Fehler, oder der Unterfaden ist genau dort leer. Dann ist es schön, wenn du die Fäden dort von Hand vernähen kannst und nicht die ganze Absteppung nochmals öffnen musst.
Methoden zum Fäden vernähen von Hand
Fäden auf die Rückseite holen – die Grundlage für beide Methoden
Die Grundlage für beide Methoden ist es, dass beide Fäden auf die linke Stoffseite zu holen. Ziehe dafür am Unterfaden. Der Oberfaden bildet dadurch eine Schlaufe. Ziehe an dieser Schlaufe, um den Oberfaden auf der Rückseite des Stoffes zu holen..
👉 Im Video zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Ober- und Unterfaden auf die Rückseite holst.
Wenn du die Fäden auf die Rückseite gebracht hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu sichern:
Welches Werkzeug hilft beim Vernähen?
Zum Fäden auf die Rückseite holen verwende ich am liebsten einen Priem – ein kleines Werkzeug ähnlich einer Ahle, aber feiner und glatter. Damit verletzt man den Stoff nicht. Alternativ kannst du auch eine Stecknadel verwenden.
Methoden 1: Verknoten
Verknote die Fäden ganz gewöhnlich mit einem Doppelknoten (2 Mal hintereinander der Anfang eines Schuhbänder-Knotens). Diese Methode ist schnell und einfach, aber nicht die schönste Lösung. Der Knoten kann stören, vor allem bei Kleidung. Ausserdem hält der Knoten nach meiner Erfahrung auch nicht so lange, wie das Vernähen von Hand.
Nichtsdestotrotz ist dieser Knoten besser als gar nichts und manchmalhat man keine andere Möglichkeit, zum Beispiel, wenn die Fäden zu kurz sind, um sie auf eine Nähnadel zu fädeln.
Um diese Methode etwas zu verschönern, kannst du die Enden auf eine Nähnadel fädeln und sie zwischen die Stoffschichten ziehen. So verschwinden sie und es sind keine Fadenenden mehr sichtbar.
Methode 2: Rückstiche
- Rückstiche:
- Die hochwertigste Methode. Fädle beide Fäden in eine Nadel, mache drei kleine Rückstiche und ziehe die Enden ins Stoffinnere. So ist die Naht perfekt gesichert – unsichtbar und haltbar.
Die hochwertigere Methode ist es die Fäden mit Rückstichen zu sichern. Fädle dazu beide Fäden in eine Nadel, mache drei kleine Rückstiche. „Rückstich“ bedeutet in den Stoffeinzustechen und ein kleines Stück daneben wieder heraus. Nun sticht man wieder am selben Ort ein, wie das letzte Mal und am selben Ort heraus. Achte dabei darauf, nicht den vorderen Stoff mitzufassen.
👉 Im Video zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ein Rückstich genäht wird.
Nach drei Rückstichen kannst du die Fäden entweder abschneiden oder, was ich empfehle, die Fäden noch zwischen die Stoffschichten zu ziehen. So ist die Naht perfekt gesichert und die Stiche praktisch unsichtbar vernäht.
👉 Diese Techniken funktionieren nicht nur beim Geradstich, sondern auch bei Zickzackstichen oder Zierstichen.
Fazit: So sicherst du Stiche wie ein Profi
Ob mit der Nähmaschine durch Rückwärtsstiche oder per Hand durch Vernähen – wenn du deine Stiche sicherst, bleibt deine Naht stabil und sauber. Gerade bei Kleidungsstücken macht das den entscheidenden Unterschied zwischen Hobby- und Profi-Ergebnis.
👉 Schau dir unbedingt mein YouTube-Video an, um die Techniken live zu sehen und noch mehr Tipps zu bekommen.
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Dort zeige ich dir regelmäßig, wie du deine Nähprojekte haltbarer, schöner und professioneller machst – mit einfachen Tricks aus der Praxis einer gelernten Schneiderin.
Jenny 🪡
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