Ich liebe es, wenn Mode Geschichten erzählt – und dieses Projekt erzählt gleich mehrere. Meine Mama und ich wurden zu einer indischen Hochzeit eingeladen. Ein großes, buntes Fest mit wunderschönen Outfits, Musik und Farbe – aber wir hatten nichts Passendes zum Anziehen!
Also dachte ich: Warum nicht einfach selbst etwas nähen? Und das Besondere: Ich habe von meinen Freunden Sharon und Roy einen indischen Sari geschenkt bekommen – ein Geschenk, das mich sofort inspiriert hat. Aus diesen 5,5 Metern Stoff wollte ich ein einzigartiges Sari-inspiriertes Kleid zaubern. Finde heraus, wie ich ein Kleid aus einem indischen Sari genäht habe,

🎥 Das gesamte Nähprojekt zeige ich dir Schritt für Schritt in meinem Video auf meinem YouTube-Kanal Sew You – schau unbedingt rein, wenn du sehen möchtest, wie das Kleid entstanden ist!
Was ist eigentlich ein Sari?
Ein Sari (auch Saree) ist ein traditionelles Kleidungsstück, das von Frauen in Indien, Sri Lanka, Bangladesch und anderen südasiatischen Ländern getragen wird. Er besteht meist aus 5 bis 9 Metern Stoff, die kunstvoll um den Körper drapiert werden – ohne Reißverschluss, ohne Knöpfe, nur durch geschicktes Wickeln und Stecken (gaaaanz vielen Sicherheitsnadeln).
Saris sind oft aus Seide, Chiffon oder Baumwolle gefertigt und liebevoll mit Stickereien, Perlen oder Glitzer verziert. Jede Region in Indien hat dabei ihre ganz eigenen Stile und Muster.
Ich wollte diese klassische Eleganz beibehalten – aber mit einem modernen, tragbaren Schnitt verbinden. Also entstand die Idee eines „Sari inspired Dress“, das Elemente der indischen Mode aufgreift, aber in einer für mich typischen „Jenny“-Art interpretiert ist.
Mein Design – Tradition trifft auf Mode-Design
Bevor ich die Schere angesetzt habe, zeichnete ich mein Design.
Das Kleid sollte aus zwei Hauptteilen bestehen:
- Ein kurzer, taillierter Blusen-Top (Choli) aus schwarzem Stoff
- Ein weit schwingender, bodenlanger Rock aus dem pink-blauen Sari-Stoff
Von der linken Schulter sollte der Sari-Stoff wie eine Drapierung herabfließen – so wie beim klassischen Wickel eines echten Saris. Den Stoff befestigte ich mit einem großen goldenen Ring, der gleichzeitig als Schmuckelement diente. Ein Hauch Bollywood, aber mit einem Twist.
Außerdem wollte ich goldene Ketten, die elegant über die linke Schulter verlaufen.

Der Rock – Falten, Glanz und Bewegung
Ich begann mit dem Rock, weil er den größten Teil des Stoffes verbrauchte. Der Sari war bereits an der Kante gesäumt – perfekt, um Stabilität am Saum zu geben. Ich faltete den Stoff so, dass nur der pinke Teil außen sichtbar war und der blaue Ton unter den Falten hervorkam. Der Rock wurde fast 2,6 Meter weit – richtig schön voluminös.
Praktisch: Versteckte Taschen unter den Falten
Natürlich durften Taschen nicht fehlen (ja, ich liebe Kleider mit Taschen!): Zwei unsichtbare, eingearbeitete Paspeltaschen, versteckt unter den Falten. Ideal für Handy, Lippenstift und ein Taschentuch – niemand sieht sie, noch nicht einmal wenn sie gefüllt sind. Die Taschen sind einer meiner Lieblingsaspekte am fertigen Kleid!
🎬 In meinem YouTube-Video zeige ich dir genau, wie ich die Falten gelegt, das Futter zugeschnitten und den Bund genäht habe.
Die Bluse – Schnitt, Passform und Drapierung
Für das Schnittmuster des Oberteils verwendete ich den Grundschnitt für Corsagen, den ich vor einiger Zeit auf meine Maße angepasst hatte. Ich zeichnete eine neue Prinzessnaht, formte einen schönen Herzausschnitt und kürzte den Schnitt, damit er wie eine traditionelle Choli sitzt.
Der schwarze Baumwollsatin gab dem Top Struktur, während die Drapierung aus dem Sari fließend darüber fällt. Ich befestigte den goldenen Ring an der Schulter und legte den Stoff so, dass er natürlich über die Schulter und den Rücken fällt – ganz wie beim echten Sari-Wurf, nur das hier alles ohne Stecknadeln an Ort und Stelle bleibt.
Am Ende habe ich mich sogar entschieden, die Drapierung nicht abzuschneiden, sondern sie elegant hängen zu lassen. Sie verleiht dem Kleid Bewegung und diesen besonderen indischen Touch, den ich so liebe.
Kleine Änderungen, große Wirkung
Während des Nähens änderte ich einige Details meines ursprünglichen Designs. Das ist ganz normal bei kreativen Projekten und macht die Arbeit noch interessanter.
Zuerst sollte der Bund blau sein, dann merkte ich: Pink harmoniert besser mit dem Rest. Also neu gemacht!
Auch bei den goldenen Ketten hatte ich einen Design-Twist: Eigentlich wollte ich sie über die Schulter legen, aber sie kamen auf dem Rücken viel besser zur Geltung.
Solche spontanen Entscheidungen machen für mich den Unterschied zwischen einem genähten Kleid und einem echten Designstück mit Persönlichkeit.
Das Finish – Glitzer darf nicht fehlen ✨
Am Ende durfte natürlich ein bisschen Glamour nicht fehlen. Mit meinem alten, aber treuen Glitzer-Applikator – den ich seit über 15 Jahren habe! – brachte ich Strasssteine auf die pinken Partien des Kleides und auf den Ausschnitt auf.
Nur dezent, aber genug, um im Licht zu funkeln. Das Ergebnis: ein Kleid, das ein bisschen Lehenga, ein bisschen Sari und ganz viel Jenny ist. 😁
Fazit – Ein Herzensprojekt aus Stoff und Geschichte
Dieses Kleid war mehr als nur ein Nähprojekt. Es war eine Reise durch Stoff, Kultur und Design – und ein großes Dankeschön an meine Freunde Sharon und Roy für dieses wunderschöne Geschenk.
Es war mir eine riesen Freude, ein Kleid aus einem indischen Sari zu nähen und dann auf der Hochzeit zu tragen und die Farben, das Glitzern und die Bewegung im echten Leben zu sehen.
Wenn du sehen möchtest, wie dieses Kleid Schritt für Schritt entstanden ist, dann schau dir unbedingt mein YouTube-Video. Dort findest du nicht nur dieses Projekt, sondern viele weitere Mode- und Nähideen für alle, die das Nähen genauso lieben wie ich.
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Hat dir der Einblick in dieses Sari inspiriertes Kleid gefallen?
Ich freue mich über jeden Kommentar und dein Feedback – ob hier im Blog oder auf Youtube!
Jenny 🪡
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